Energielandschaft
Die Energiegewinnung, notwendig für jedes zivilisierte Leben, war zu allen Zeiten mit negativen Konsequenzen verbunden. Davon zeugen die fast flächendeckenden Abholzungen im Mittelalter, abgetorfte Moore und riesige Braunkohletagebaue. Auch im "solaren Zeitalter" bleibt dies so. Nur die konkreten Gefährdungen für die Landschaft sind teilweise andere, so zum Beispiel
Der zunehmende Einsatz nachwachsender Rohstoffe zur Energiegewinnung hat bereits zu einer Veränderung der Anbaustruktur geführt. Verbunden damit ist eine wachsende Anzahl von Biogasanlagen.
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Dazu wurden in der Internationalen Naturschutzakademie auf der Insel Vilm 3 Workshops mit Vorträgen und Diskussionen der TeilnehmerInnen (2011, 2012 und 2013) durchgeführt:
I Soziale Aspekte der Energiewende:
Das ehrgeizige Ziel der Politik, einen hohen Prozentsatz der „Selbstversorgung“ mit Erneuerbaren Energien zu erreichen, dürfte prinzipiell auf hohe Zustimmung stoßen. Aber ist es unter ethischen Gesichtspunkten vertretbar, Nahrungsmittel wie Mais oder Getreide für die Energiegewinnung zu nutzen und welche Auswirkungen hat diese nationale Entscheidung auf Ernährungsfragen weltweit?
Wie kann eine nachhaltige Energiewende aussehen und inwieweit sind in diesem Zusammenhang eingeübte Verhaltensmuster und die ihnen zugrunde liegenden Anspruchshaltungen und Wertauffassungen zu überdenken?
II Erneuerbare Energien: Landschaftliche Attraktivität und Akzeptanz:
Während die überkommene, überwiegend nur noch in den Vorstellungen der Menschen existierende, historische Kulturlandschaft meist von Kleinteiligkeit, Vielfalt und Eigenart geprägt war, könnte die Energielandschaft der Zukunft ein geradezu konträres Bild bieten: Große Anbauflächen, Reduzierung auf wenige Nutzpflanzensorten sowie uniforme Bauwerke (z. B. Windmasten, Photovoltaik) ohne regionalen Bezug in Material und Gestaltung. Die absehbare Vereinheitlichung der Landschaften wirft Fragen nach ihrer Erholungseignung, dem Heimatbezug der Bewohner sowie dem künftigen Landschafts- und Naturverständnis auf. Mit welcher Akzeptanz für welche Veränderungen ist zu rechnen?